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Offnungszeiten:



Historisches Museum "Iskra"
jeden Tag von 9:00 bis 17:30Uhr


Museum der Rose
jeden Tag von 9:00 bis 17:30Uhr


Thrakische Grabstätte in Kazanlak
jeden Tag von 9:00 bis 17:00Uhr



Grabhügel „Golyama Kosmatka“
jeden Tag von 9:00 bis 17:00 Uhr


Tempel im Grabhügel "Schuschmanez"

jeden Tag von 9:00 bis 17:00 Uhr

Ethnographisches Komplex "Kulata"

jeden Tag von 9:00 bis 17:00 Uhr



Haus Petko Staynov

Dienstag  -  von 9:00 bis 12:00

Mittwoch - von 9:00 bis 12:00 und von  13:00 bis 18:00

Donnerstag - von 9:00 bis 12:00 und von  13:00 bis 18:00

Freitag -  von 13:00 bis 18:00

Samstag – von 9:00 bis 12:00 und von  13:00 bis 18:00

Die thrakische Grabstätte in Kazanlak

  • Anschrift : Kazanlak, park Tyulbeto

  • Öffnungszeiten: jeden Tag von 9:00 bis 17:00 Uhr

  • Eintrittskarten:
  1. Erwachsene - 6 BGN
  2. Lernende (Schüler und Studenten ) - 2 BGN
  3. Kinder unter 7 Jahren: frei
  4. Freier Eintritt: jeden letzten Montag des Monats.
  • Telefon: 0431 6 47 50
  • E-mail: This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it
Die Thrakische Grabstätte in Kazanlak wurde zufällig am 19.04.1944 von Soldaten beim Durchgraben einer Luftabwehranlage entdeckt. Sie ist auf dem Niveau des Umfelds aufgebaut und ist in Nord-Süd- Himmelsrichtung  mit Eingang im Süden orientiert. Sie besteht aus einem Flur, aus einer rechteckigen Vorraum und aus einer runden Grabkammer.

Der Flur ist aus unbearbeiteten Steinen und ist mit Abmessung 1,84 x 2,60. An der südlichen Seite der Fassade wird die Mauer allmählich niedriger und wird mit einer Mauer 0,7m hoch geschlossen. Die beiden Kammern sind aus Ziegeln, verbunden mit Mörtel, und die Wände und der Boden sind mit dreischichtigem Putz bedeckt, und auf den Wänden gibt es Wandmalereien mit den Techniken Tempera und Fresko.

Die Vorgrabkammer ist mit rechteckiger Form und ist mit Abmessung 1,12 x 1,96 und Höhe 2,25 m. Sie ist gewölbt; der Wandputz ist laut der jonischen Ordnung in drei Farbschichten in Weiß, Schwarz und Rot, worüber die zwei Friese dargestellt sind. Der erste Fries tritt auf dargestellten Perlen, Ionische und Lesbische Kima. Auf schwarzem Hintergrund ist eine zentrale Palmette, von der beiderseits symetrisch Laubelemente mit hellgrüne Blätter und hellrote Blümchen herausgehen. Über dem Fries sind reihenweise Lesbische Kima, Zahnelement und Ovi dargestellt. Die Wandmalerei endet mit einem figurativen Fries mit Krigsszenen. In der Mitte jeder Kriegsszene ist durch ein Paar Krieger betont, zu denen sich beiderseits gewaffnete Infanteristen und Reiter anschließen. Sie sind mit kurzen Chitonen angezogen und tragen flache Schuhe, und auf ihren Schultern wehen rote und blaue Umhänge. Die Bewaffnung ist mit unterschiedlichen Typen Helme, Speeren und lange gebogene Schwerter (Makhairas) dargestellt, sie verteidigen sich mit großen Schildern. Die Szenen sind mit Erreignissen vom Leben des Toten oder mit Spielen zu seinem Gedenken verbunden.

Man geht durch den rechteckigen Eingang, welcher aus 4 Steinblöcken  besteht und dadurch geht man in die Kuppelkammer. Von der inneren Seite hat es einst eine Einflügelmetallltür gegeben. Der Kuppelraum ist mit Durchschnitt 2,65, und Höhe 3,25m.  Er ist mit Glockenform, geschlossen an der Spitze mit einem zentralen Stein. Die untere Hälfte der Wände ist mit sich abwechselnden Feldern in Schwarz, Weiß und Rot besetzt. Über dem Architrav sind die sich abwechselnden 4-Blätterrosetten  und zwölf Bukranien (Rinderschädel) dargestellt, geschmückt mit Girlanden. Danach folgt   eine Lesbische Kima dargestellt, und darüber ist der Hauptfries  mit der Szene der Heroisierung.

Zentrale Stelle ist der drei Figuren gewidmet – der goldene Thraker mit goldenem Kranz, sitzend, seine Ehefrau sitzt auf einem hohen Stuhl, mit Diadem im Haar und mit einer Schleier gedeckt und die große  aufrecht stehende Frau im Peplos, sich ihnen annähernd mit einer Schale in den Händen. Das Sujet wird als Trauerfestmahl interpretiert. Von den beiden Seiten  dieser Gruppe richtet sich eine Prozession.  Hinter der Frau im Peplos ist ein junger Mann dargestellt, tragend einen Becher und eine Kanne in den Händen. Ihm folgen zwei Musikerinnen in langen Hitonen. Danach kommen zwei Krieger, die gesattelte Pferde führen.  Von der linken Seite der adligen Frau  steht eine Frau im langen Hiton, die in der ersten Hand eine kleine Schachtel und in der zweiten – eine rechteckige Kiste trägt. Hinter ihr ist eine andere Frau mit hellblauem Umhang in den Händen. Hinter ihnen ist ein junger Mann, vier Pferde führend, die in einem zweirädigem Karren angespannt sind. Über dem Fries sind ein ionischer Zockel, ein Zahnornament, eine Schnur und ein rotes Band mit elf Löwenköpfen zu sehen. Auf dem obersten Teil der Kuppel ist ein Pferderennen mit Karren dargestellt, die von zwei Pferdepaare gezogen werden. Der zentrale Stein war mit einer 8-Blätter-Rosette geschmückt.

Die Bestattung, die in der Grabstätte durchgeführt wurde, wurde noch im Altertum geplündert. Im runden Raum fand men eine Amphora, Fragmente von  örtlicher und fremder Keramik, Elemente von einem Tonkranz mit Vergoldung, runde goldene Applikationen und goldene Faden – wahrscheinlich von einem Kleid; Beingegenstände, Reste von Bewaffnung und einen Zügel, Holelemente und eiserne Nagel, wahrscheinlich von der Bestattungsbett, sowie Knochen von zwei Personen. In der Vorgrabkammer fand man eine Tonoinochoe und sterbliche Reste eines Pferdes.

Von den beiden Seiten der Grabstätte auf der Höhe von 1,2 m in der Aufschüttung wurden zwei Herde mit Reste von durchgeführten Opfergaben gefunden  - mehrere Tierknochen und Keramikfragmente. Im östlichen Herd  waren zwei Tonaskoi, eine silberne Kanne und Fragmente von örtliche und fremde Gefäße. Am selben Niveau, aber beidseitig der Rundkammer, wurden auch zwei Pithoi entdeckkt.

Der Plan, der Aufbau, der Stil und die Technik der Wandmalereien, sowie die entdeckten Gegenstände vermöglichen die Datierung der Grabstätte in der  ersten Hälfte des 3.Jh.v.Chr.

Das Gesamtkonzept der Grabstätte: der Architektur und Wandmalereien, der eigenartige Stil und die Kunst des Malers verwandeln die Trakische Grabstätte in Kazanlak in einem der Meisterwerke der Thrakischen Kunst und des antiken kulturellen Erbes. Im Jahre 1979 ist sie als  UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.